Abteilung Anlagenprojektierung und Materialflusslogistik

(ehemals Professor Dr.-Ing. Uwe Bracht, Professur z.Z. nicht besetzt)

Nur die erfolgreiche Gestaltung und Weiterentwicklung industrieller Wertschöpfung kann auf Dauer unseren Lebensstandard und die Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft absichern. Die Produktion bildet nach wie vor das Rückgrat einer modernen, im globalen Wettbewerb stehenden Industrie-, Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft. Umfassendes Wissen und stetig neue Erkenntnisse auf den Gebieten der Fabrikplanung und Produktionsorganisation sind existentiell notwendig.

Die unternehmerische Bedeutung der Fabrikplanung und -organisation ist im gleichen Maße gestiegen, wie sich die Innovationszyklen von Produkten, Fertigungs- und Logistiksystemen sowie der Arbeitsorganisation verkürzt haben. Um die vorhandene Marktposition zu festigen oder um Wettbewerbsvorteile zu erlangen, muß jede Unternehmensleitung neben dem Produkt und der Technologie auch die Produktionsstrukturen ständig analysieren, sie rechtzeitig an die zu erwartenden Marktentwicklungen anpassen und gegebenenfalls erneuern.

Die erhöhten Ansprüche an die Gestaltung und Wandlungsfähigkeit von Produktionsstrukturen im turbulenten Umfeld erfordern ein effizientes Projektmanagement und eine durchgehende rechnergestützte Planungsunterstützung.

Ein gemeinsamer systemtechnischer Ansatz kennzeichnet die Fachgebiete Anlagenplanung und Logistik, deren technische, informationstechnische, organisatorische und wirtschaftliche Fragestellungen ganzheitlich und zukunftsweisend zu beantworten sind. Die Lösungsstrategien beinhalten sowohl eine theoretische, planerische und simulierende Seite als auch die konkrete Ausgestaltung von Prozeßketten, Organisationsformen und Abläufen.

Aufgrund immer kürzerer Produktlebenszyklen und der wachsenden Individualisierbarkeit von Produkten steigt die Häufigkeit und die Komplexität von Fabrikplanungsaufgaben. Zudem führen Industrie 4.0 und die damit verbundene Digitalisierung zu neuen Herausforderungen in Produktion und Logistik. Die digital vernetzte Wertschöpfung bildet dabei einen zentralen Aspekt für die Planung und den Betrieb. Mit der Digitalen Fabrik wird die durchgängige digitale Planung von Fabriken und Prozessen ermöglicht und somit eine wesentliche Basis für die Industrie 4.0 geschaffen. Aufgrund der zunehmenden Komplexität der zu planenden Anlagen, Fabriken und Logistikprozesse wird auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Planungsunterstützung fokussiert. Die bekannten Methoden und Werkzeuge der Digitalen Fabrik sind derzeit nur begrenzt auf diese Entwicklungen übertragbar und müssen angepasst bzw. weiterentwickelt werden.